Mein Weg zur Ausbildung

Ich war nie der typische Schulmensch. Die ersten Jahre liefen ganz normal, aber je älter ich wurde, desto mehr merkte ich: Dieses System ist nichts für mich. Lehrer, die einen fertig machen, Unterricht, der sich endlos zieht – und am Ende soll man auch noch studieren? Nein danke. Ich wollte arbeiten, etwas Praktisches machen, etwas, das Sinn hat.

Also entschied ich mich, meinen eigenen Weg zu gehen.

Nach der Schule stürzte ich mich direkt ins Arbeitsleben. Erst ein Job im Einzelhandel – ehrliche Arbeit, die mir half, herauszufinden, wie es ist, Verantwortung zu übernehmen. Eigentlich nur als Übergang gedacht, bis ich meinen Bundesfreiwilligendienst antreten konnte, um meinen praktischen Teil der Fachhochschulreife zu schaffen. Ein kleiner Schritt Richtung Freiheit.

Dann kam mein erster BFD im Tierheim. Ich ging dorthin mit dem Wunsch, Tieren zu helfen. Und ja, es gab schöne Momente – aber bald merkte ich, dass ich dort mehr Zeit mit Kindern verbrachte als mit den Fellnasen. Also suchte ich mir eine neue Stelle, die mehr zu mir passte.

Auf dem Lebenshof landete ich schließlich an einem Ort, der sich fast wie eine kleine Familie anfühlte. Wenig Hierarchie, tolle Menschen, viel Gelassenheit. Ich wäre gern geblieben, vielleicht sogar für eine Ausbildung. Dass es nicht geklappt hat, war bitter, aber es hat mich nicht aufgehalten.

Statt herumzusitzen, nahm ich den nächsten Job an: Ware einräumen im Fressnapf. Nicht mein Traum, aber ich wollte nicht zu Hause versauern. Ich wollte weitermachen. Also arbeitete ich weiter, suchte weiter, probierte mich weiter aus – auch bei einem großen Supermarkt, wo ich nochmal richtig gemerkt habe, wie viel mir Struktur und ein klarer Plan bedeuten.

Zwischendurch machte ich verschiedene Praktika. Jedes einzelne hat mir gezeigt, was ich will – und vor allem, was ich nicht will. Und irgendwann fügte sich alles wie von selbst.

Am Ende habe ich genau das gefunden, wonach ich so lange gesucht habe: eine Ausbildung, die wirklich zu mir passt, im Bereich Groß- und Außenhandel. Endlich ein Platz, an dem ich mich weiterentwickeln kann, an dem ich gefordert werde, an dem ich mich richtig fühle.

Mein Weg war nicht gerade, nicht einfach und nicht perfekt – aber er war mein Weg. Und genau deswegen bin ich heute dort, wo ich sein möchte.