Ein kleiner großer Schritt
Die Suche nach meiner ersten eigenen Wohnung war aufregend, chaotisch und ein bisschen überfordernd. Ich habe mir so viele Wohnungen angesehen, aber am Anfang wusste ich eigentlich gar nicht genau, worauf ich achten muss oder was ich überhaupt alles brauche. Natürlich habe ich viel gegoogelt, recherchiert, mir Listen angeschaut – aber irgendwie gab es nirgends eine Seite, auf der wirklich alles Wichtige gesammelt stand. Also habe ich immer wieder meine Eltern angerufen, um Rat gefragt und mich Stück für Stück voran gearbeitet.
Bevor es überhaupt ans Einrichten ging, habe ich mich erst einmal mit den ganzen Verträgen beschäftigt: Internet, Strom, Versicherungen … alles neu für mich. Stromanbieter habe ich verglichen, bis ich endlich bei einem günstigen Anbieter für meinen Standort gelandet bin – Entega. Internet kam von der Telekom, so wie ich es von zu Hause kannte. Außerdem brauchte ich natürlich Haftpflicht und Hausratversicherung. Und dann war da noch dieses Thema Mietkaution. Ich habe ungelogen ewig gebraucht, um herauszufinden, wie so ein Kautionskonto funktioniert und welche Bank das überhaupt noch macht, aber am Ende hat doch noch alles geklappt.
Die ersten Wochen in meiner Wohnung waren ziemlich improvisiert. Ich habe mit Kindheitsbesteck und unseren Camping-Plastiktellern gegessen, weil ich noch kein richtiges Geschirr hatte. Möbel habe ich fast ausschließlich gebraucht über Kleinanzeigen gekauft – günstiger und oft sogar richtig gute Qualität. Meine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung (okay, eigentlich ein Zimmer plus sehr offene Aufteilung) musste gut durchdacht werden. Ich habe alles ausgemessen und geschaut, was wo reinpasst.
Eine Sache, die ich schnell gelernt habe: Alleine Wäsche waschen ist kein Spaß. Nach einer Woche hatte ich aber auch das im Griff.
Kochen? Ähm … na ja. Ich kann’s nicht. Wirklich nicht. Also gab’s viele Frosta-Tüten und einfache Gerichte. Nicht super fancy, aber es hat gereicht.
Einkaufen war eine Herausforderung für sich. Am Anfang habe ich sehr darauf geachtet, Angebote zu nutzen, um mit meinem Teilzeit-Gehalt hauszuhalten. Aber – und das kann ich wirklich jedem sagen – hungrig einkaufen zu gehen ist gefährlich. Dann landet plötzlich alles im Wagen, ob im Angebot oder nicht. Und ganz ehrlich: Ich hasse einkaufen einfach.
Dekoriert habe ich meine Wohnung auf meine ganz eigene Art – weil ich absolut keinen grünen Daumen habe (sogar Kakteen sind mir eingegangen!), habe ich mich für LEGO-Blumen entschieden. Zusätzlich habe ich wunderschöne Metall-Deko von meinem Freund bekommen, welche er für mich gebaut hat.
Das Schönste an der eigenen Wohnung?
Die Freiheit. Endlich machen zu können, was ich wollte.
Schlafen gehen, wann ich will.
Fernsehen, was ich will.
Und ja – sogar Bratnudeln direkt aus der Pfanne essen, ohne dass jemand schimpft. (Ich hatte eine Stahlpfanne, also alles gut!)
Ich bin in meinem Heimatdorf geblieben, kannte die Nachbarn und auch die Menschen im Haus schon – das hat den Start viel leichter gemacht. Und trotz der kleinen Größe, dem Chaos und den Lernmomenten habe ich mich unglaublich wohl gefühlt. Es war mein eigener Raum, mein kleines Zuhause und mein erster richtiger Schritt in die Selbstständigkeit.
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